„Wolfram Janzer transponiert Architektur und Industrie in Bilder. Sein profundes Wissen aus Architekturstudium, langem aktiven Planen und Bauen verbindet sich ideal mit seiner fotografischen Bildsprache. […]
Seine Arbeiten sind durchdacht und formal konzentriert. Er spürt Raumbegrenzungen, reduziert sie und zeigt sensibel unterschiedlichste Gestaltungsprinzipien im Gesamten und en détail, er nutzt Spuren des Menschen und des Lichts, bestimmende Texturen und Farben, komponiert daraus Bilder ohne Tricks und Schnickschnack, …“
„Wolfram Janzer lässt sich nie von angeblich geltenden Vorstellungen zur Architekturfotografie leiten. Er sieht zuerst ganz genau hin, keineswegs auf der definitiven Suche nach Fotografiemotiven, sondern aus der Freude am Entdecken.“
„Wolfram Janzer ist in Radolfzell am Bodensee im Dreiländereck nahe der schweizer Grenze aufgewachsen und erhielt sein Architekturdiplom 1972 an der Universität Stuttgart mit einer Ortsentwicklungsplanung für das barocke Tessiner Dorf Meride im Sottoceneri. Die fotografische Dokumentation des Strassenraums von Meride war seine erste veröffentlichte fotografische Arbeit.
Seine Interessen lagen seit Studienbeginn im Bereich Bau-, Kunstgeschichte und zeitgenössischer Kunst. Kurz nach dem Diplom baute er in Reutlingen sein erstes Holzhaus. Danach war er Projektleiter im Stuttgarter Büro von Prof. Günter Wilhelm. 1978 gründete er sein Büro für Architektur und Fotografie und stellte zum ersten Mal fotografische Schwarzweiss-Bilder in Stuttgart aus. Er entwickelte Wohn-Holzhäuser, plante Umbauten, eine Galerie für Fotografie, Wohnbauten in Frankreich und in der algerischen Sahara.
1982 – 1985 arbeitete er mit Horst Bredekamp an der Monografie über den italienischen Landschaftsgarten von Bomarzo. Er entwickelte seine immer reduzierter werdende Bildsprache, unterrichtete in der Erwachsenenbildung, bis er Ende der Achtziger Jahre seine Architekturplanungen zugunsten professioneller Architekturfotografie aufgab.
Sein Interesse galt Aldo Rossi und seinem Friedhof San Cataldo im italienischen Modena, Le Corbusier und seinen Sakralbauten im französischen Ronchamp und La Tourette, Peter Zumthors minimalistischen Bauten in Chur und Bregenz.
Für Andreas Edelmann fotografierte er an der australischen Goldcoast ein Wohnhaus.
Seither sind für unzählige Architekturbüros, Verwaltungen und Verlage Bilddokumentationen entstanden. Eine Bereicherung seiner Bilderwelt verdankt er zahlreichen Ausstellungen, den Diskussionen in der Deutschen Fotografischen Akademie und seinen Kuratorentätigkeiten beim Mai de la Photographie de Reims und neuerdings im Kunstverein seiner Heimatstadt Radolfzell.. Wolfram Janzer nutzt sein Wissen um Bau und Bild für die Darstellung von Gebäuden – er ist einer der Klassiker und vertritt eine ungekünstelte, auf Vordergründigkeit verzichtende, undramatische aber delikate Architekturfotografie.Für ihn ist gegenseitige Wertschätzung Voraussetzung einer positiven Zusammenarbeit.Sein erklärtes Ziel: nicht Abbilder, sondern Bilder machen.“